Ja, das geht! Das warme Oberflächenmaterial Holz unterstützt die Idee von „warmen Füßen bauseitig“ sogar nachhaltig. Denn die natürliche Oberfläche Holz ist gefühlt wärmer als Oberflächen aus Stein oder Metall. Aber worauf muss man bei der Planung und Ausführung der Baumaßnahmen achten? Welches Parkett ist am besten geeignet?
Parkett vollflächig verkleben
Schon aus Gründen des Trittschalls sollte Parkett auf Fußbodenheizung vollflächig verklebt werden. Aber auch weil bei vollflächiger Verbindung mit dem Untergrund eine sehr viel bessere Wärmeleitfähigkeit erreicht wird, ist dies die für uns einzig denkbare Variante, Parkett auf Fußbodenheizung zu legen.
Im Schema rechts sehen Sie den Sanierungsfall als schematischen Bodenaufbau (v.l.n.r.):
1. Estrich, 2. Haft-/Sperrgrundierung, 3. dünnschichtiges Fußbodenheizungs-System, 4. Ausgleichsmasse, 5. Grundierung f. Parkettkleber, 6. Parkettkleber, 7. Zweischichtparkett Eiche
Welches Holz auf Fußbodenheizung?
Grundsätzlich ist darauf zu achten auf Fußbodenheizung möglichst schwindungsarmes Holz zu verwenden. Man findet es unter einigen Tropenhölzern und auch Nussbaum gilt als schwindungsarm. Wir empfehlen auch an dieser Stelle die heimische Eiche. Denn sie macht den Regenwald nicht kleiner und muss nicht, wie der aus Nordamerika stammende Nussbaum, um die halbe Welt verschifft werden. Und im Unterschied zur Aminuss (Fachjargon Parkett) sind die farbgebenden Gerbstoffe in der Eiche auch UV-stabil und hellen durch Sonneneinstrahlung nicht aus.
Lackieren oder ölen?
Grundsätzlich sollte Holz nicht mit schichtbildenden Materialien, wie Lacken oder Kaltölen behandelt werden. Denn dann ist die Berührungsfläche nicht mehr Holz, sondern eben bspw. der Siegellack… und damit nichts anderes als gehärteter, kalter Kunststoff. Ein weiteres Argument spricht gegen die Versiegelung mit Lacken: Holz ist hygroskopisch, d.h. durch das sehr direkte Erwärmen und Abkühlen des Parketts mit dem beheizten Estrich schwindet und quillt das Holz. Versiegelungen sind daher aus unserer Sicht nie eine nachhaltige Lösung für einen Holzfußboden. Denn bereits nach der ersten Heizperiode entstehen feine Haarrisse in der Lackoberfläche, Putzwasser dringt ein und verschlimmert den Effekt… in der Folge entstehen nach wenigen Jahren bereits graue Stellen. Der Boden muss erneut geschliffen werden. Mit natürlichen und diffusionsoffenen Ölen behandelte Oberflächen bieten hier eindeutig einen haptischen und einen wirtschaftlichen Vorteil.
Mehrschicht- oder Massivparkett?
Bei Massivparkett bestehen die Stäbe (oder Dielen) aus einem durchgehenden Stück Holz, das gehobelt und fein geschliffen vorliegt. Bei Mehrschichtparkett dagegen ist eine dünne Nutzschicht (2 bis 4 mm) aus Edelholz meist mit einer oder zwei minderwertigen Konstruktionsschichten aus Weichholz oder Holzverbundwerkstoffen wie MDF oder Multiplex verklebt. Abgesehen davon, dass solches Billigparkett meist nicht mehr abgeschliffen werden kann… Besonders bei Mehrschichtparketten ist die Eignung auf Fußbodenheizung durch den Hersteller bestätigen zu lassen und eine Garantiezeit zu erfragen. Denn die Meldungen, dass sich die Nutzschichten von der Konstruktionsschicht lösen, mehren sich. Sie haben zur Folge, dass der Boden komplett ausgetauscht werden muss. Industrie und leider auch einige Handwerker argumentieren hier, dass die (geringere) Nutzungsdauer des billigen Parketts sich auch im geringeren Preis spiegeln würde. Leider halten solche Böden aber nicht mal 10 Jahre… und dann folgen erneut hohe Kosten für Demontage und Entsorgen des Billigparketts und für die Neuverlegung. Unsere Empfehlung geht klar in Richtung Massivholzparkett von 12 bis 20 mm bei Fußbodenheizung. Sehr gute Erfahrungen und aus unserer Sicht gut für Fußbodenheizungen geeignet, ist auch ein Zweischichtparkett bei dem Deck- und Konstruktionsschicht aus der gleichen Holzart (hier Eiche) bestehen. Eine Nutzschicht von 6 mm macht es theoretisch möglich solch einen Boden noch zweimal zu schleifen… (nicht notwendig bei Olio-Therm®). Besonders in häuslichen Bädern macht die Kombination von Fußbodenheizung und Parkett Sinn.
Fußbodenheizung im Altbau?
Auch im Altbau gibt es Systemaufbauten, die im Sanierungsfall den nachträglichen Einbau einer Fußbodenheizung erlauben. Wird Estrich im Altbau erneuert, können die Heizschlaufen gleich mit eingegossen werden. Aber auch z.B. auf Holzbalkendecken kann Fußbodenheizung installiert werden. Im Altbau können im Unterboden meist nur geringe Höhen aufgebaut werden. Hier bietet die Industrie dem fachkundigen Handwerker solide und erprobte Trockenbau-Systeme (z.B. Trockenstrich und Fußbodenheizung in einem) an. Fragen Sie uns einfach!